Maria-und-Martha-Kirche

Bereits im Mittelalter befand sich an der Steinstraße das Hospital Maria-und-Martha mit einer eigenen Kapelle. Ihre erste urkundliche Erwähnung führt in das Jahr 1382 zurück. In den Auseinandersetzungen der Hussitenkriege 1431 und beim großen Stadtbrand 1634 wurde sie mehrfach zerstört aber jeweils wieder aufgebaut. Im Jahr 1694 wurde sie zur Katechismuskirche umgebaut.

Mit dem Wachstum der Stadt in Richtung Südosten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts genügte die mittlerweile auch baufällig gewordene Kirch nicht mehr. Nach dem Neujahrsgottesdienst 1877 wurden die ersten 50 Mark für ein neues Gebäude gespendet. Gut zehn Jahre später konnte der extra gegründete „Kirchbaufond-Verein“ dem Kirchenvorstand die stolze Summe von 14.200 Mark übergeben.

Zum Reformationsfest 1888 erfolgte die Grundsteinlegung und 1891 wurde die neue Maria-und-Martha-Kirche eingeweiht. Die Ausrichtung der Kirche wurde der Bebauung des neuen Stadtteils angepasst.

Sie ist ein neugotischer Klinkerbau und trägt als einzige in Sachsen den Namen zweier biblischer Frauen.

Die Fenster im Altarraum wurden 1967/68 neu eingesetzt. Der Entwurf stammt von Heinz Dittrich aus Dresden. Im Mittelfenster sehen wir die Sturmstillung (Mt. 8, 23-27). Die Fenster links und rechts greifen den Namen der Kirche auf und übertragen die Botschaft der biblischen Geschichte von Maria und Martha: das Hören und Aufnehmen der biblischen Botschaft als auch die tätige Nächstenliebe.

Die Maria-und-Martha-Kirche ist beheizbar und deshalb besonders in der kalten Jahreszeit auch Ort für die kirchenmusikalischen Aufführungen in unserer Gemeinde.